Meta-Informationen
Autor: Digitale Gesellschaft
Quelle: Positionspapier digitale Souveränität
Publikationsdatum: 8. November 2025
Lesezeit der Zusammenfassung: 3 Minuten
Executive Summary
Die Digitale Gesellschaft fordert einen radikalen Kurswechsel in der schweizerischen Digitalpolitik: Weg von Microsoft 365 und Amazon-Cloud, hin zu souveränen IT-Lösungen. Mit 1,1 Milliarden Franken für Microsoft-Lizenzen in den letzten 10 Jahren hat sich die öffentliche Hand in eine gefährliche Abhängigkeit begeben, die im Krisenfall zur kompletten Handlungsunfähigkeit führen könnte. Die Schweiz braucht dringend eine eigene, kontrollierbare digitale Infrastruktur – nicht als technische Spielerei, sondern als Grundvoraussetzung für staatliche Souveränität im 21. Jahrhundert.
Kritische Leitfragen
- Wie konnte es soweit kommen, dass ein neutrales Land wie die Schweiz seine kritische digitale Infrastruktur vollständig in die Hände ausländischer Konzerne gelegt hat?
- Wo liegt die Grenze zwischen pragmatischer Nutzung globaler Tech-Lösungen und fahrlässiger Aufgabe staatlicher Kontrolle?
- Welche Innovationschancen entstehen für den Schweizer Tech-Sektor, wenn der Staat konsequent auf Open-Source und lokale Anbieter setzt?
Szenarienanalyse: Zukunftsperspektiven
Kurzfristig (1 Jahr):
Widerstand aus Verwaltung und Politik gegen Migrationspläne. Erste Pilotprojekte mit Open-Source-Alternativen starten. Microsoft verstärkt Lobbying-Aktivitäten.
Mittelfristig (5 Jahre):
Entweder erfolgreiche Teilmigration zu souveränen Lösungen oder weitere Zementierung der Big-Tech-Abhängigkeit durch langfristige Verträge. Europäische Kooperationen könnten entstehen.
Langfristig (10-20 Jahre):
Zwei Szenarien: Die Schweiz als Vorreiter digitaler Souveränität mit eigener Cloud-Infrastruktur oder vollständige digitale Kolonialisierung mit Verlust der Datenhoheit und Erpressbarkeit in geopolitischen Konflikten.
Hauptzusammenfassung
Kernthema & Kontext
Die Digitale Gesellschaft schlägt Alarm: Die digitale Infrastruktur der Schweiz ist zu einer kritischen Abhängigkeit von US-Technologiekonzernen verkommen. Das Positionspapier fordert einen strategischen Kurswechsel zur Wiedererlangung digitaler Souveränität – ein Thema, das durch die Warnungen des Schweizer Armeechefs zusätzliche Brisanz erhält.
Wichtigste Fakten & Zahlen
- 1,1 Milliarden Franken für Microsoft-Lizenzen in 10 Jahren durch die öffentliche Hand
- Kritische Infrastruktur vollständig abhängig von ausländischen Tech-Konzernen
- Microsoft-Sperrung gegen Internationalen Strafgerichtshof als Warnsignal
- Open-Source-Prinzip als zentrale Forderung für alle öffentlichen IT-Beschaffungen
- Fachkräftemangel in Schlüsseltechnologien gefährdet Umsetzung
Stakeholder & Betroffene
- Öffentliche Verwaltung auf allen Ebenen (Bund, Kantone, Gemeinden)
- Schweizer IT-Branche als potenzielle Profiteure einer Souveränitätsstrategie
- Bürger:innen deren Daten bei ausländischen Konzernen liegen
- Militär und Sicherheitsbehörden mit besonders sensiblen Datenbeständen
Chancen & Risiken
Chancen:
- Stärkung der lokalen IT-Wirtschaft
- Unabhängigkeit von geopolitischen Spannungen
- Datenschutz nach Schweizer Standards
- Innovationsschub durch Open-Source-Entwicklung
Risiken:
- Migrationskomplexität und -kosten
- Widerstand etablierter Anbieter
- Fehlende Fachkräfte für Umsetzung
- Mögliche Funktionseinbussen in der Übergangsphase
Handlungsrelevanz
Entscheidungsträger müssen jetzt handeln, bevor sich die Abhängigkeiten weiter verfestigen. Konkret bedeutet das:
- Sofortiger Stopp neuer Microsoft-365-Rollouts, wie auch der Armeechef fordert
- Entwicklung einer Migrationsstrategie zu souveränen Lösungen
- Investitionen in Ausbildung und Förderung von IT-Fachkräften
- Anpassung der Beschaffungsrichtlinien mit Souveränitätskriterien
Qualitätssicherung & Faktenprüfung
- ✅ 1,1 Milliarden Franken Microsoft-Ausgaben verifiziert
- ✅ Microsoft-Sperrung gegen ICC dokumentiert
- ⚠️ Konkrete Umsetzungszeitpläne fehlen im Positionspapier
- ⚠️ Kostenschätzungen für Migration nicht spezifiziert
Quellenverzeichnis
Primärquelle:
Positionspapier digitale Souveränität – Digitale Gesellschaft
Ergänzende Quellen:
- Schweizer Armeechef fordert digitale Souveränität – Clarus News
- Digitale Souveränität in Gefahr: Armeechef warnt – Clarus News
Verifizierungsstatus: ✅ Fakten geprüft am 07.11.2025