Schweizer Bundesverwaltung: KI-Strategie mit Umsetzungslücken

Übersicht

  • Autor: Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK)
  • Quelle: EFK-Bericht 25128
  • Datum: Juli 2025
  • Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Zusammenfassung des Artikels

Worum geht es? Die EFK untersuchte im Rahmen eines internationalen Parallelaudits, wie gut die Schweizer Bundesverwaltung auf die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) vorbereitet ist. Das Thema ist hochaktuell, da KI zunehmend alle Lebensbereiche durchdringt und neue Möglichkeiten für die Verwaltungsarbeit eröffnet.

Wichtige Fakten:

  • Über 100 KI-Projekte wurden bereits in der Bundesverwaltung gestartet
  • Die KI-Strategie für die Bundesverwaltung wurde im März 2025 finalisiert
  • Ein konkreter Umsetzungsplan soll bis Ende 2025 vorliegen
  • Die Schweiz belegt im Global Innovation Index 2024 den ersten Platz von 133 Ländern
  • Es fehlen jedoch richtungsweisende Vorzeigeprojekte für die Öffentlichkeit
  • Die KI-Konvention des Europarats wird bis Ende 2026 in Schweizer Recht umgesetzt
  • Zusätzliche Mittel werden voraussichtlich für 2027/2028 beantragt

Betroffene Gruppen: Bundesverwaltung, Bürger als Nutzer öffentlicher Dienstleistungen, Unternehmen im KI-Bereich, Forschungseinrichtungen

Chancen & Risiken:

  • Chancen: Effizienzsteigerungen in der Verwaltung, bessere Dienstleistungen, Innovationsförderung
  • Risiken: "Schatten-IT" ausserhalb validierter Strukturen, mangelnde Koordination zwischen Projekten, Sicherheits- und Datenschutzprobleme

Empfehlungen: Die EFK betont die Notwendigkeit einer besseren Abstimmung zwischen institutionellem Rahmen und konkreten Projekten sowie mehr öffentlich sichtbare Vorreiterprojekte.

Blick in die Zukunft

Kurzfristig (1 Jahr): Umsetzungsplan der KI-Strategie wird konkretisiert, erste koordinierte Massnahmen starten, Aufbau des Kompetenznetzwerks KI wird vorangetrieben.

Mittelfristig (5 Jahre): Neue Governance-Strukturen für digitale Transformation etabliert, KI-Konvention vollständig umgesetzt, messbare Effizienzsteigerungen in der Verwaltung, richtungsweisende KI-Projekte werden öffentlich sichtbar.

Langfristig (10–20 Jahre): KI wird Standard in vielen Verwaltungsprozessen, automatisierte Entscheidungssysteme in weniger sensitiven Bereichen, neue Formen der Bürgerinteraktion durch KI-gestützte Services.

Faktenprüfung

Die wichtigsten Aussagen basieren auf offiziellen Dokumenten der Bundesverwaltung und sind nachvollziehbar. Die Einschätzungen zur internationalen Positionierung der Schweiz stützen sich auf anerkannte Indizes. [⚠️ Noch zu prüfen] wäre die genaue Anzahl der über 100 KI-Projekte und deren aktueller Status.

Weitere Quellen

  1. Strategie Digitale Schweiz, Bundeskanzlei, admin.ch
  2. Global Innovation Index 2024, World Intellectual Property Organization
  3. KI-Konvention des Europarats, Europarat, coe.int

Quellenliste

  • Originalquelle: EFK-Bericht 25128 "Internationaler Parallelaudit zur Künstlichen Intelligenz"
  • Weitere Quellen:
    1. Leitlinien zur künstlichen Intelligenz für den Bund, Bundeskanzlei
    2. Datenwissenschaftsstrategie des Bundes vom 2. Dezember 2022
    3. EUROSAI Parallel Audit AI Dokumentation
  • Fakten geprüft: am Juli 2025

Kurzfazit

Die Schweizer Bundesverwaltung hat einen soliden institutionellen Rahmen für KI geschaffen und bereits über 100 Projekte gestartet. Es fehlen jedoch richtungsweisende Vorzeigeprojekte und eine effektive Koordination zwischen strategischem Rahmen und konkreten Vorhaben. Bessere Abstimmung ist nötig, um das KI-Potenzial voll auszuschöpfen und das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken.

Drei Schlüsselfragen

  1. Wo bleibt die Transparenz? Wie können über 100 KI-Projekte laufen, ohne dass die Öffentlichkeit weiss, welche konkreten Auswirkungen diese auf Bürgerdienstleistungen haben?

  2. Wer trägt die Verantwortung? Bei dezentralen KI-Initiativen und mangelnder Koordination – wer stellt sicher, dass ethische Standards und Bürgerschutz gewährleistet bleiben?

  3. Innovation oder Verwaltung? Kann die traditionell langsame Schweizer Verwaltungskultur mit der rasanten KI-Entwicklung mithalten, oder bremst sie notwendige Innovationen aus?


Meta:

  • Version: 1.0
  • Autor: Analyse basierend auf EFK-Bericht 25128
  • Lizenz: Gemäss EFK-Vorgaben
  • Letzte Aktualisierung: Juli 2025