Autor: Ruedi Keller | Quelle: The Market | Publikationsdatum: 31.10.2025 | Lesezeit: 3 Minuten
Executive Summary
DocMorris hat im Oktober 2025 erneut den Spitzenplatz bei den Short-Positionen in Schweizer Aktien übernommen, mit einer Quote von 30,4% (+27,5%). Die Versandapotheke leidet unter schwachem Wachstum im deutschen Online-Apothekenmarkt und hinkt der Konkurrenz hinterher. Gleichzeitig reduzierten Leerverkäufer ihre Positionen bei Barry Callebaut aufgrund sinkender Kakaopreise, während die Swatch Group trotz Kurserholung weiterhin im Fokus bleibt.
Kernthema & Kontext
Der monatliche Short-Seller-Report von The Market zeigt die zehn meistleerverkauften Schweizer Aktien im Oktober 2025. Short-Seller leihen sich Aktien aus, verkaufen diese und hoffen auf sinkende Kurse für späteren günstigen Rückkauf. Die Daten stammen von S&P Global Market Intelligence, da die Schweiz keine offiziellen Short-Positionen erfasst.
Wichtigste Fakten & Zahlen
• DocMorris: Short-Quote 30,4% (+27,5% gegenüber Vormonat) • Swatch Group: Short-Quote 24% (+10,8% trotz Kurserholung) • Barry Callebaut: Short-Quote 18,3% (-21,9% aufgrund sinkender Kakaopreise) • SoftwareOne: Short-Quote 11,8% (praktisch unverändert) • Adecco: Short-Quote 10% (stabil) • Neue Wandelanleihe DocMorris: 50 Mio. CHF im Oktober platziert • Kakaopreis-Rückgang: Über 10% im Oktober
Stakeholder & Betroffene
Betroffene Branchen:
- Versandapotheken (DocMorris vs. Redcare Pharmacy)
- Uhrenindustrie (Swatch Group, US-Zoll-Problematik)
- Schokoladenproduktion (Barry Callebaut)
- Technologie/Software (SoftwareOne, Comet)
- Personaldienstleistung (Adecco)
Investoren: Sowohl spekulative Short-Seller als auch Hedging-orientierte Anleger bei Wandelanleihen.
Chancen & Risiken
Risiken:
- DocMorris: Anhaltende Wachstumsschwäche gegenüber Konkurrenz
- Strukturelle Probleme: Mehrere Unternehmen in Restrukturierung (Orior, Rieter)
- Technologische Unsicherheit: Comet's Positionierung im Halbleitermarkt fraglich
Chancen:
- Barry Callebaut: Entspannung am Kakaomarkt könnte Turnaround einleiten
- Swatch Group: Erste positive Signale bei Uhrenexporten nach langer Flaute
Handlungsrelevanz
Für Investoren:
- Hohe Short-Quoten signalisieren erhöhte Volatilität und Abwärtsdruck
- Wandelanleihen-Effekt bei DocMorris kann technische Verzerrung bedeuten
- Contrarian-Chancen möglich, wenn Short-Seller bei Turnaround-Kandidaten falsch liegen
Zeitkritische Aspekte:
- Kakaomarkt-Entwicklung beeinflusst Barry Callebaut weiter
- US-Zollpolitik bleibt Risikofaktor für Swatch Group
Quellenverzeichnis
Primärquelle:
Ergänzende Quellen:
Verifizierungsstatus: ✅ Fakten geprüft am 31.10.2025
Die Analyse basiert auf öffentlich verfügbaren Short-Interest-Daten. Hohe Short-Quoten können sowohl spekulative als auch technische Gründe haben.