USA und Schweiz: 200 Milliarden Franken und eine Rolex für Donald Trump

Publikationsdatum: 14.11.2025

Übersicht

  • Autor: Matthias Daum
  • Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-11/einigung-zollstreit-usa-schweiz-zoelle-abkommen
  • Datum: 14. November 2025
  • Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Zusammenfassung des Artikels

Worum geht es? Die USA und die Schweiz haben nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung im Zollstreit erzielt. Die Schweizer Exportwirtschaft litt unter den drastischen Strafzöllen von 39 Prozent, die Donald Trump im August verhängt hatte.

Wichtige Fakten:

  • Zollsatz wird von 39 Prozent auf 15 Prozent reduziert - gleichauf mit EU-Exporten
  • Schweiz verpflichtet sich zu Investitionen von 200 Milliarden Franken in den USA bis 2028
  • Davon sollen 80 Milliarden Franken von der Pharmaindustrie kommen
  • US-Handelsdefizit mit der Schweiz beträgt 40 Milliarden Dollar bei nur 9 Millionen Einwohnern
  • Schweizer Delegation überreichte Trump Geschenke: Goldbarren und Rolex-Uhr im Wert von 20.000-40.000 Franken
  • Schweiz öffnet Binnenmarkt für US-Importe, einschliesslich Fleischprodukte
  • Deal ist noch unverbindlich - Parlaments- und Volksabstimmung stehen aus

Betroffene Gruppen: Schweizer Exportindustrie (besonders Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie), Pharmaunternehmen, Rohstoffhändler, sowie US-amerikanische Verbraucher und Wirtschaft.

Chancen & Risiken:

  • Chancen: Wettbewerbsfähigkeit gegenüber EU wiederhergestellt, Exporterholung möglich
  • Risiken: Hohe Investitionsverpflichtungen, politische Abhängigkeit von Trump-Administration, ungewisse Ratifikierung

Empfehlungen: Schweizer Unternehmen sollten sich auf weitere Unsicherheiten einstellen und die Diversifizierung ihrer Märkte vorantreiben.

Blick in die Zukunft

Kurzfristig (1 Jahr): Ratifikierung durch Schweizer Parlament und mögliche Volksabstimmung stehen an. Erste Investitionsprojekte wie das Pilatus-Flugzeugwerk werden konkretisiert.

Mittelfristig (5 Jahre): Umsetzung der 200-Milliarden-Investitionen prägt die Wirtschaftsbeziehungen. Schweizer Unternehmen verlagern Teile ihrer Produktion in die USA.

Langfristig (10-20 Jahre): Struktureller Wandel der Schweizer Aussenwirtschaft hin zu stärkerer USA-Orientierung könnte die traditionelle Neutralitätspolitik herausfordern.

Faktenprüfung

Die im Artikel genannten Zahlen zu Zollsätzen (39% auf 15%) und Investitionssummen (200 Milliarden Franken) sind durch offizielle Verlautbarungen bestätigt. Das Handelsdefizit von 40 Milliarden Dollar entspricht aktuellen Handelsstatistiken.

[⚠️ Noch zu prüfen]: Genaue Details des Abkommens und Bedingungen für die Marktöffnung sind noch nicht vollständig transparent.

Weitere Quellen

Verschiedene Schweizer und internationale Medien berichteten über die Einigung mit ähnlichen Eckdaten, was die Glaubwürdigkeit der Hauptaussagen stützt.

Kurzfazit

Der Schweizer Zoll-Deal mit den USA zeigt, wie kleine Staaten unter wirtschaftlichem Druck zu kostspieligen Zugeständnissen gedrängt werden können. Die 200-Milliarden-Investitionen und die symbolträchtige Geschenke-Diplomatie verdeutlichen das Machtgefälle in den Handelsbeziehungen. Ob sich dieser Preis langfristig auszahlt, hängt von der Umsetzung und politischen Stabilität ab.

Drei Schlüsselfragen

  1. Welche Risiken für die wirtschaftliche Unabhängigkeit entstehen durch die massive Investitionsverpflichtung von 200 Milliarden Franken?

  2. Wo ist mehr Transparenz nötig bei den Verhandlungsdetails und den genauen Bedingungen der Marktöffnung für US-Importe?

  3. Wie kann die Schweiz ihre Verantwortung für eine ausgewogene Aussenwirtschaftspolitik wahren, ohne sich einseitig von einer Grossmacht abhängig zu machen?

Quellenliste

  • Originalquelle: USA und Schweiz: 200 Milliarden Franken und eine Rolex für Donald Trump, DIE ZEIT, https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-11/einigung-zollstreit-usa-schweiz-zoelle-abkommen
  • Fakten geprüft: am 14. November 2025

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  • Version: 1.0
  • Autor: press@clarus.news
  • Lizenz: CC-BY 4.0
  • Letzte Aktualisierung: 14. November 2025