Künstliche Intelligenz ist Chance, nicht Risiko – gerade für ein Land wie die Schweiz

Publikationsdatum: 16.11.2025

Übersicht

  • Autor: Alexander Keberle und Jon Fanzun
  • Quelle: NZZ am Sonntag
  • Datum: 16.11.2025
  • Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Zusammenfassung des Artikels

Worum geht es? Die Autoren kritisieren die negative Berichterstattung über KI in der Schweiz und argumentieren, dass künstliche Intelligenz primär als Chance und nicht als Risiko betrachtet werden sollte.

Wichtige Fakten:

  • Eine Studie prognostiziert eine "KI-Rente" von 80 Milliarden Franken jährlich für die Schweiz
  • Das entspricht etwa 10'000 Franken pro Person und Jahr
  • Die Schweiz benötigt bis 2033 über 130'000 ICT-Fachkräfte
  • Etwa ein Drittel der KI-Antworten enthält laut einer Studie Fehler [⚠️ Noch zu prüfen]
  • Technologische Sprünge haben die Arbeitswelt "selten verkleinert"
  • Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz bleibt tief
  • Der demografische Wandel führt zu Personalmangel

Betroffene Gruppen: Fachkräfte in Routinejobs, ICT-Sektor, alternde Gesellschaft, Personen mit Anpassungsschwierigkeiten bei technischen Neuerungen

Chancen & Risiken:

  • Chancen: Entlastung bei Fachkräftemangel, Fokus auf menschliche Tätigkeiten, Demokratisierung des Wissens
  • Risiken: Urheberrechtsprobleme, Informationsqualität, Anpassungsschwierigkeiten

Empfehlungen: Perspektivenwechsel von Risiko- zu Chancenbetrachtung, Weiterentwicklung statt Ablehnung, kritische Informationskompetenz stärken

Blick in die Zukunft

Kurzfristig (1 Jahr): Weitere Integration von KI-Tools in Arbeitsabläufe, anhaltende öffentliche Debatte über Regulierung und Auswirkungen

Mittelfristig (5 Jahre): Bedeutender Fachkräftemangel im ICT-Bereich, Umschichtung von Routinetätigkeiten zu menschenzentrierten Aufgaben

Langfristig (10–20 Jahre): Fundamentaler Wandel der Arbeitsstrukturen, mögliche Realisierung der prognostizierten wirtschaftlichen Gewinne, neue Bildungsanforderungen

Faktenprüfung

  • Die 80 Milliarden Franken KI-Rente wird ohne detaillierte Quellenangabe genannt [⚠️ Noch zu prüfen]
  • Die Fehlerquote von einem Drittel bei KI-Antworten stammt aus einer internationalen Studie öffentlich-rechtlicher Sender [⚠️ Noch zu prüfen]
  • Der ICT-Fachkräftebedarf von 130'000 bis 2033 entspricht bekannten Branchenschätzungen
  • Die Autoren repräsentieren Wirtschaftsverbände (Economiesuisse, Swico), was ihre pro-KI Haltung erklären könnte

Weitere Quellen

  • KOF-Studie der ETH Zürich zu KI-Auswirkungen auf den Schweizer Arbeitsmarkt
  • Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) - Berichte zu Fachkräftemangel und Digitalisierung
  • Eidgenössische Kommission für Technologiefolgen-Abschätzung - Unabhängige Bewertungen zu KI-Entwicklungen

Quellenliste

  • Originalquelle: Künstliche Intelligenz ist Chance, nicht Risiko – gerade für ein Land wie die Schweiz, NZZ am Sonntag
  • Weitere Quellen:
    1. KOF-Studie zu Chat-GPT und Schweizer Arbeitsmarkt, NZZ, 31.10.2025
    2. Interview zu Digitalisierungszwang und Datenschutz, NZZ, 10.11.2025
  • Fakten geprüft: am 16.11.2025

Kurzfazit

Die Wirtschaftsvertreter argumentieren überzeugend für einen Perspektivenwechsel bei der KI-Diskussion in der Schweiz. Ihre optimistischen Wirtschaftsprognosen sollten jedoch kritisch hinterfragt werden, da sie von Interessenvertretern stammen. Die Grundthese – dass KI bei bestehendem Fachkräftemangel mehr Chance als Risiko darstellt – ist nachvollziehbar und aktuell relevant.

Drei Schlüsselfragen

  1. Transparenz: Welche konkreten Studien und Daten stützen die prognostizierten 80 Milliarden Franken Wirtschaftsgewinn, und wer hat diese erstellt?

  2. Verantwortung: Wie können Arbeitnehmer in Übergangsphasen unterstützt werden, ohne dass die Gesellschaft die Kosten der KI-Transformation allein trägt?

  3. Freiheit: Besteht die Gefahr, dass die einseitige Fokussierung auf wirtschaftliche Chancen andere gesellschaftliche Werte und die Wahlfreiheit bei der Technologienutzung verdrängt?