Schweizer Informationssicherheit: Koordination zwischen Bund und Kantonen verstärkt

Publikationsdatum: MedienmitteilungVeröffentlicht am 21. November 2025

Autor: Staatssekretariat für Sicherheitspolitik (SEPOS)
Quelle: news.admin.ch
Publikationsdatum: 21. November 2025
Lesezeit der Zusammenfassung: 3 Minuten

Executive Summary

Die Fachstelle des Bundes für Informationssicherheit organisierte eine zentrale Koordinationskonferenz mit Kantonen und DVS, um die föderale Cybersicherheitsstrategie zu stärken. Kritischer Wendepunkt: Nach dem Xplain-Datenabfluss arbeitet die erst 2024 gegründete Fachstelle intensiv an der Umsetzung des neuen Informationssicherheitsgesetzes. Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen zeigt sowohl den Handlungsdruck als auch die strukturellen Herausforderungen beim Schutz kritischer Infrastrukturen im föderalen System.

Kritische Leitfragen

  • Föderal vs. zentral: Wie viel Koordination braucht effektive Cybersicherheit – ohne die kantonale Autonomie zu schwächen?
  • Transparenz bei Cybervorfällen: Schafft die neue Meldepflicht für Kantone echte Sicherheit oder zusätzliche Bürokratie?
  • Reaktive Sicherheitspolitik: Werden strukturelle Reformen erst nach schwerwiegenden Vorfällen wie Xplain eingeleitet – oder gibt es eine proaktive Innovationsstrategie?

Szenarienanalyse: Zukunftsperspektiven

Kurzfristig (1 Jahr):
Verstärkte Meldepflichten und Standardisierung der IT-Grundschutzmaßnahmen zwischen Bund und Kantonen. Mögliche Widerstände bei kleineren Kantonen aufgrund von Ressourcenengpässen.

Mittelfristig (5 Jahre):
Etablierung einer schweizweiten Cyber-Koordinationsstelle mit einheitlichen Sicherheitsstandards. Herausforderung: Balance zwischen zentraler Steuerung und föderaler Selbstbestimmung der Kantone.

Langfristig (10–20 Jahre):
Entwicklung zu einem integrierten nationalen Cybersicherheitssystem mit real-time Threat-Intelligence-Sharing. Risiko: Zentralisierung staatlicher Datenüberwachung vs. Chance: Resiliente, innovative Digitalverwaltung.

Hauptzusammenfassung

Kernthema & Kontext

Die Konferenz Informationssicherheit (19. November 2025) markiert einen strategischen Schritt zur föderalen Koordination der Schweizer Cybersicherheit. Zeitgeist: Nach dem Xplain-Skandal und der Gründung der Fachstelle (Januar 2024) steht die systematische Umsetzung des neuen Informationssicherheitsgesetzes im Fokus.

Wichtigste Fakten & Zahlen

  • Fachstelle für Informationssicherheit seit Januar 2024 operativ
  • Neue Meldepflicht bei Cybervorfällen für Kantone eingeführt
  • Anne Rivera leitet als Informationssicherheitsbeauftragte des Bundesrates die Fachstelle
  • Organisationsstruktur: Fachstelle gehört zum Staatssekretariat für Sicherheitspolitik (SEPOS)
  • Aufsichtsbereich: Gesamtsystem "Bund" inklusive Auftragnehmer-Firmen
  • Xplain-Vorfall als auslösender Faktor für verschärfte Datenschutzmaßnahmen

Stakeholder & Betroffene

Direkt betroffen: Kantone, Bundesämter, Digitale Verwaltung Schweiz (DVS), private IT-Dienstleister des Bundes
Institutionelle Akteure: SEPOS, Bundesrat, kantonale Informationssicherheitsbeauftragte
Gesellschaftliche Relevanz: Bürger als Nutzer digitaler Verwaltungsdienstleistungen und potenzielle Betroffene von Datenlecks

Chancen & Risiken

Chancen:

  • Einheitliche Sicherheitsstandards reduzieren Angriffsflächen
  • Erfahrungsaustausch fördert Innovation und Best Practices
  • Proaktive Vernetzung stärkt Resilienz gegen Cyberbedrohungen

Risiken:

  • Zentralisierung könnte föderale Strukturen schwächen
  • Bürokratische Überlastung kleinerer Kantone durch Meldepflichten
  • Reaktive Sicherheitspolitik nach Skandalen statt präventiver Strategien

Handlungsrelevanz

Entscheidungsträger sollten die Balance zwischen zentraler Koordination und kantonaler Autonomie kritisch beobachten. Zeitdruck: Das neue Informationssicherheitsgesetz erfordert kurzfristige Implementierung. Kommunikationsbedarf: Transparenz über Meldepflichten und deren praktische Auswirkungen auf die Verwaltungseffizienz ist essentiell.

Ergänzende Analyse

Die Konferenz zeigt einen pragmatischen Ansatz zur föderalen Cybersicherheit, jedoch fehlen konkrete Erfolgsindikatoren und Budgetangaben. Die Betonung von "Vernetzung und Austausch" deutet auf einen kooperativen statt direktiven Führungsstil hin – ob dies bei akuten Cyberbedrohungen ausreicht, bleibt kritisch zu beobachten.

Weiterführende Analyse: Kritische Analyse der Digitalen Verwaltung Schweiz

Quellenverzeichnis

Primärquelle:
Zusammenarbeit im Fokus: Konferenz Informationssicherheit mit Bund und Kantonen

Verifizierungsstatus: ✅ Fakten geprüft am 21. November 2025


Version: 1.0
Lizenz: CC-BY 4.0
Letzte Aktualisierung: 21. November 2025